Geschichte

Die Gründungsjahre

Die Freiwillige Feuerwehr Massenhausen wurde am 10. Mai 1869 als vierte Feuerwehr im Landkreis Freising gegründet.

Den Massenhausener Feuerwehrmännern schlossen sich jeweils eine Löschgruppe zu
30 Mann aus Fürholzen und aus Hetzenhausen an. Die Alarmierung zwischen den Ortschaften erfolgte durch Feuerreiter. Die Fürholzer spalteten sich nach einem Streit in der Ortsversammlung am 30. Mai 1879 von der Massenhausener Gruppe ab und gründeten eine eigene Ortsfeuerwehr. Bei dem Streit ging es darum, dass Massenhausen eine neue Spritze für 1500 Mark anschaffen wollte und das Gerücht in Umlauf kam, Fürholzen müsse sich mit 500 Mark beteiligen.

Der Streit dauerte nicht lange. Bereits am 2. September 1894 feierte man gemeinsam das 25jährige Gründungsfest der Freiwilligen Feuerwehr Massenhausen. Am Festzug nahmen 26 Feuerwehren aus dem Landkreis Freising, aber auch aus dem Münchener Norden und dem Dachauer Gebiet teil. Viele der eingeladenen Feuerwehren hatten damals noch keine Standarte.

Die älteste noch erhaltene Massenhausener Grundliste stammt aus dem Jahr 1902. Der Schriftführer, Lehrer Albert Geiger, hatte sie mit Feder und Tusche in „alter gestochener“ Schrift feinsäuberlich geführt.

Zur Freiwilligen Feuerwehr Massenhausen – die damals bereits ein Feuerwehrverein war – gehörten neben 50 aktiven Mitgliedern auch passive und Ehrenmitglieder. Für die passiven und Ehrenmitglieder war ein Vereinsvorstand zuständig, für die aktiven Wehrmänner der Kommandant. Weitere Dienstgrade waren: Adjutant, Schriftführer, Kassierer, Zeugwart, Standartist, Hornist und Sanitätsmann, sowie drei Zugführer, die den Zügen mit Steiger, Spritzenmänner und Ordnungsmänner vorstanden.

Gerade in den ersten Gründungsjahren sind viele große Brände in Massenhausen überliefert. So brannten am 24. April 1893 der Pfarrhof, das Schlosschuster- und das Schaffleranwesen, sowie am 21. Mai 1893 das Haus des Gütlers Matthias Wallerthauser ab. Am 9. August 1892 stand das gesamte Wohngebäude der Mühle in Flammen.

Die Kommandanten:

Durch die Wirren der beiden Weltkriege gingen leider sehr viele Unterlagen, Dienstbücher und Mitgliederlisten verloren, bzw. wurden vernichtet. So sind die Zeiträume in denen die einzelnen Kommandanten ihren Dienst versahen, nicht mehr bekannt. Nur die Reihenfolge kann bis zum Jahre 1900 belegt werden:

Gregor Sebald, Toni Lechner, Martin Treffler senior, Franz Radlmeier, Josef Dill, Josef Mayer, Martin Treffler, Karl-Georg Hepting, Günter Faht, Andreas Radlmeier

Die Feuerwehrhäuser und die technische Ausrüstung:

Um die Jahrhundertwende baute man am Kastanienberg, gegenüber dem Kindergarten, ein kleines Feuerwehrgerätehaus und brachte dort auch die Handpumpe unter. Die erste motorgetriebene Tragkraftspritze (TS 8/8), die auch während der Luftangriffe in München eingesetzt wurde, erhielt die Feuerwehr in den Kriegsjahren 1942 vom Luftschutz.


Bild: altes Feuerwehrhaus am Kastanienberg

Am 29.3.1965 wurde bei Bachert in Kochendorf ein Löschgruppenfahrzeug LF 8 –TS für 27000,– DM gekauft. Da für dieses Fahrzeug der Platz im Gerätehaus am Kastanienberg nicht ausreichte, wurde am Ortsrand, in der Nähe des neuen Friedhofs 1970 ein neues Feuerwehrgerätehaus eingeweiht. Standortwahl, Planung und Bau wurden von der Gemeinde, ohne Einbindung der Feuerwehraktiven durchgeführt.

Bild: Alten Feuerwehrhaus am Weinberg

1987 wurde der Bachert-Mercedes durch ein Löschfahrzeug mit Metzaufbau 43/1 ersetzt. Wieder wurde die Fahrzeughalle zu klein – so dass man im Februar 2000 direkt neben dem alten Standort mit dem Bau eines neuen, zweckgerechten und zukunftssicheren Feuerwehrhauses begann. Dieses Mal wurde der Feuerwehr bei Planung und Ausführung ein Mitspracherecht eingeräumt, so dass am 23. Juni 2002 mit viel Eigenleistung und Enthusiasmus für 500000 DM ein schönes Feuerwehrhaus eingeweiht wurde.

Bild: Neues Feuerwehrhaus am Weinberg

Motiviert durch das Geschaffte kaufte der Feuerwehrverein im Jahr 2006 aus Eigenmitteln ein Mehrzweckfahrzeug 11/1, das eine ideale Ergänzung zum Einsatzfahrzeug darstellt.

Zum 140. Gründungsjubiläum 2009 wurde vor dem Feuerwehrhaus ein Zelt aufgestellt. Gefeiert wurde an einem geselligen Abend unter dem Motto „Boarisch glöscht und glacht“ und am 24. Mai mit dem Festgottesdienstund eine Dorfumzug.

Am 5. Juni 2016 durfte die Feuerwehr Massenhausen ein neues LF 20 von Rosenbauer mit Mercedes-Benz Fahrgestell weihen lassen. Das Fahrzeug ist 290 PS stark, 16 Tonnen schwer und verfügt über 2000 Liter Wasser. Es ersetzte das bis dahin genutzte LF 8.

Am 19. Mai 2019 feierte die FFW Massenhausen bei strahlendem Sonnenschein und mit über 500 Gästen das 150jährige Jubiläum.

In einer bemerkenswerten Predigt nimmt der leitende Militärdekan Artur Wagner die Politik in die Pflicht. “Das Ehrenamt unterstützen und nicht durch Bürokratie behindern. Die Politik solle Ausrüstung und finanzielle Geschichten bereitstellen, weil das erheblich günstiger sei, als eine Berufsfeuerwehr zu unterhalten“
Auch die Festredner Landrat Josef Hauner und Bürgermeister Franz Heilmeier lobten den ehrenamtlichen Einsatz und das uneigennützige Engagement der Ortsfeuerwehr.

Die Feuerwehrler haben für diesen Tag extra das „Massenhauser Feuerwehr Jubiläumsbier 1869“ in Weihenstephan abfüllen lassen.

Am Nachmittag zeigte die Feuerwehr mit interessanten Vorführungen ihr Können.

Die Freiwillige Feuerwehr Massenhausen zählt aktuell ca 40 aktive Mitglieder. Daneben unterstützen ehrenamtliche Mitglieder und 52 Vereinsmitglieder die Belange der Feuerwehr Massenhausen.